Initiative zum Erhalt des Bumke-Haus

hiermit stellen wir Euch/Ihnen unsere Initiative zum Erhalt des Bumke-Hauses vor. Dies Gebäude liegt am südlichen E-Damm und soll vom Investor Gerlach abgerissen werden. Ein Erhalt kann demgegenüber einen

Front des Bumkes Hauses

klimaschutzgerechten Umbau zu selbstbestimmten, bezahlbaren Wohnraum in der Nordstadt ermöglichen (weitere Informationen finden sich im angehängten Aufruf). Wir wünschen uns, dass dieser Aufruf von ganz unterschiedlichen Gruppen & Initiativen unterstützt wird: angesprochen werden sowohl Gruppen zu Themen Mieten/Wohnen & Stadt(teil)Entwicklung, aber auch Gewerbetreibende vom E-Damm oder Gruppen, die sich mit den Klimaschutzaspekten der Stadtentwicklung beschäftigen.

Es geht uns um ein gemeinsames Zeichen!
An diesem Symbol wollen verdeutlichen: soziale und ökologische Aspekte sind wichtiger als Profitinteressen eines Investors. Deshalb wollen den Erhalt gemeinsam durchsetzen.

Aktuelles zur Kampagne:

Für den Erhalt des Bumke-Hauses!

Das Bumke-Haus wurde 1955 am südlichen E-Damm errichtet. Mit seiner Architektur und den blauen Neon-Röhren mit dem Schriftzug „Bumke“ hat es einen hohen Wiedererkennungswert im Stadtteil. Dies Gebäude bietet ein hohes Potenzial, preisgünstigen Wohnraum durch Umnutzung zu schaffen.

Der Investor Gerlach plant jedoch den Abriss – ohne das es eine neutrale/glaubwürdige Prüfung zu Umnutzungsmöglichkeiten gab. Abriss und konventioneller Neubau lassen aber mehr Profit erwarten. Geplant sind Wohnungen mit 13-15€ Miete/qm. Je nach Marktentwicklung sind noch höhere Mieten zu befürchten. Zudem ist eine große Verkaufs- bzw. Gewerbefläche im Erdgeschoss vorgesehen, auch im 1. OG sind gewerbliche Nutzungen geplant. Dies trifft aber nicht den Bedarf im Stadtteil.

Sein Vorhaben hat sich Gerlach in einem kleinen Arbeitskreis und von der Verwaltung absegnen lassen, während eine Petition mit 2.500 Unterschriften ignoriert wurde.

Schon aufgrund des Denkmal- und Klimaschutzes wäre ein Erhalt sinnvoll. Ein Neubau ist sehr energieintensiv. Die Bau- und Zementindustrie ist ein Klimakiller, das ist bisher weniger bekannt als andere Faktoren, macht aber immerhin ein Siebtel der globalen Emissionen aus.

Ein Erhalt würde für die Bewohner*innen und Gewerbetreibenden am südlichen E-Damm enorme (und überflüssige) Lärm- und Staubbelastungen ersparen, das Haus würde auch als Schutzriegel zur weiteren Baustelle im hinteren Teil des Bumke-Geländes dienen. Es darf nicht sein, dass kleine Geschäfte/Gastronomie am E-Damm, die sich dann gerade wieder von der Corona-Krise erholen, in den Ruin getrieben werden.

Wir sehen im Bumke-Haus eine große Chance für eine alternative Stadtentwicklung. Das bedeutet: gemeinwohlorientiert und als ein Beitrag zu einem „Wohnraum für Alle“. Hier können kostensparende Eigenleistungen der zukünftigen Bewohner*innen und innovative Finanzierungskonzepte erprobt werden. Gerade vor dem Hintergrund der corona-bedingten Einschränkungen der städtischen Finanzlage könnte so ein kreatives Zeichen gesetzt werden. Eine solche Umnutzung von Gewerbe- zu Wohnraum könnte beispielhaft für die Post-Corona-Innenstadtentwicklung sein.

Dazu ist eine Überantwortung an ein selbstverwaltetes Wohn- und Kulturprojekt erforderlich. Finanzierungsmodelle sind transparent zu diskutieren. Bisher plant die Stadt auf dem Bumke-Gelände lediglich millionenschwere Subventionen für den Investor, um befristete(!) Sozialbindungen für einen Teil der Wohnungen zu bekommen. Steuergelder sollten aber nicht für den Reichtum von Gerlach (Privatvermögen von 250 Millionen Euro), sondern langfristig nutzbringend für die Allgemeinheit eingesetzt werden.

Die Zukunft des Bumke-Haus verdeutlicht die Unterschiede zwischen einem profitorientierten Investor und einem gemeinwohlorientiertem Projekt.

Angesichts der immer weiter steigenden Mieten in der Nordstadt ist ein Umsteuern erforderlich, dies kann nur zusammen mit den Menschen in der Nordstadt und nicht über deren Köpfe hinweg passieren. Planungen und Entscheidungen müssen transparent sein!

Wir wollen uns nicht von einem Investor vorschreiben lassen, was in unserem Stadtteil passiert!