Oberstraße

Wohnen in einer „(Nord)Stadt für alle“: Oberstraße 4 + 7

Die Planungen zum Bumke-Gelände schreiten voran, hier wollen wir unsere gemeinsame Idee für die beiden Baugrundstücke in der Oberstraße (Nr. 4 und Nr. 7) darstellen.

Was ist der Planungsstand?

Der bisherige Beschluss zu Zielen der Planung sieht hier Wohnungsbau durch Genossenschaften vor, die dort 18 geförderte und damit preisgedämpfte Mietwohnungen bauen sollen. Das bedeutet für ganz unterschiedliche Menschen bezahlbaren Wohnraum für ca. 7€/qm (kalt).1 Bedingung ist nicht wie heutzutage so oft in der Nordstadt der dicke Geldbeutel, sondern ein Wohnberechtigungsschein, der niedriges oder mittleres Einkommen bescheinigt. Diese noch sehr allgemeine Rahmensetzung für die Oberstraße 4 + 7 begrüßen wir ausdrücklich!

Und wird das wirklich umgesetzt?

Das ist unsicher! Denn nun kommt der Haken bzw. das Kleingedruckte: In dem Eckdatenpapier des Investors findet sich hier die Formulierung „vorzugsweise“ an Genossenschaften. Das ist ein Hintertürchen, das der Investor nutzen könnte, um hier doch selbst zu bauen. Um dem einen Riegel vorzuschieben, hat der Bezirksrat Nord mit großer Mehrheit einen Änderungsantrag beschlossen, so dass die Grundstücke zu einem fairen Preis (=also zum sogenannten Verkehrswert und nicht zu irgendeinem Renditemaximierungspreis) an eine Genossenschaft verkauft werden. Eine solche verbindliche Regelung ist die Voraussetzung, dass hier wirklich eine gemeinwohlorientierte und nicht irgendeine Genossenschaft selbst bauen kann!

Was wollen wir?

Wir wollen Wohnungen, die nicht nur befristet preisgedämpft sind, sondern dauerhaft in gemeinwohlorientiertem Besitz verbleiben, damit hier Menschen ein Zuhause ohne Angst vor Verdrängung finden können.

Wir wollen, dass sich die zukünftigen Mieter*innen mit Eigenleistungen in den Bau einbringen können, auch weil Bauleistungen durch Baufirmen immer teurer werden. Spätere gemeinschaftsorientierte Nutzungen fördern das nachbarschaftliche Miteinander und sind ressourcenschonend. Dies kann am Besten durch eine Genossenschaft mit entsprechenden Erfahrungen umgesetzt werden, vorzugsweise die WOGE Nordstadt.

Wir wollen, dass Anforderungen des Klimaschutzes beim Bau und bei der Nutzung vorbildhaft berücksichtigt werden. Das heißt, es soll nicht nur „mehr Klimaschutz“ als bisher im Gebäudesektor üblich umgesetzt werden, sondern es soll „genug für den Klimaschutz“ getan werden, dass hier ein Schritt zum klimaneutralen Gebäudesektor entsteht, der für das 1,5 Grad Ziel erforderlich ist. Das bedeutet beispielsweise Umweltgerechtheit aller Baumaterialien und der Wärmeversorgung, Passivhausstandard und Photovoltaikanlagen! 2

Was sollten die nächsten Schritte sein?

Von der Politik im Bezirksrat Nord und dem Rat der Stadt Hannover erwarten wir eine frühzeitige und klare Stellungnahme, die unsere hier dargelegten Vorstellungen unterstützt. Dann müssen unsere Anforderungen über den „Städtebaulichen Vertrag“ mit dem Investor verbindlich gemacht werden.

Vom jetzigen Eigentümer Gerlach erwarten wir, dass er umgehend transparente Gespräche zum Verkauf der beiden Baugrundstücke an eine gemeinwohlorientierte, zu unserem Stadtteil passende Genossenschaft aufnimmt.

Diese Forderungen werden unterstützt von:

[Dies ist der Entwurf mit Stand 28.1.2022]

1 Vorgesehen sind die Förderwege C: Miete maximal 6, 80/qm (bei Passivhausstandard) und D: 7,20/qm.

2Orientierung zu den Forderungen bei FFF-Hannover: https://fridaysforfuture-hannover.de/forderungen/