Kundgebung/Demo: „Bumke bleibt! Klimaschutz & bezahlbarer Wohnraum statt Investorenprofit !“

Die Farce der „Beteiligung“ zu den Planungen auf dem Bumke-Gelände in der Nordstadt wird immer absurder: statt einer Antwort (im Sinne eines offiziellen Planungsentwurfes) auf unsere vor über einem Jahr(!) ins Verfahren eingebrachten Einwände, beginnt der Abriss bereits JETZT.

Demgegenüber wurde bei der vom Investor gesteuertem „Beteiligung“ immer gesagt: am Ende muss der Rat der Stadt Hannover entscheiden – aber der hat die Planung noch nicht mal auf der Tagesordnung. Will der Investor einfach schnell Tatsachen schaffen? Oder klarer formuliert: Beweise vernichten, nachdem wir in unseren Einwänden nachgewiesen haben, dass bei der angeblichen Prüfung zur Umnutzbarkeit nicht einmal der richtige Grundriss des Bumke-Hauses (=Vorderhaus am E-Damm) dargestellt wurde? Dabei hatte uns auch der Oberbürgermeister Belit Onay schriftlich zugesagt (11/2020), dass NACH Vorlage der Planung durch die Stadtverwaltung, weiter für Alternativen geworben werden kann und erst dann ein Beschluss erfolgt.

Zur Erinnerung: der Investor plant den Abriss aller Gebäude. Gebaut werden soll ein Mix aus exklusiven Eigentumswohnungen, Mietwohnungen für 15€/qm und BEFRISTET „preisgedämpftem“ Wohnungsbau, wo die Angst vor Verdrängung gleich miteinzieht. Dabei bekommt der Investor für die z.T. nur 10-15 Jahre geltende BEFRISTETE Preisdämpfung einen Millionenbetrag an Steuergeldern. Zunächst ein bisschen Platz für unsere Alltagsheld*innen wie Supermarktangestellte oder Altenpfleger*innen, aber nach Fristende: Raus aus der Nordstadt?

Die Baubranche ist für ein Siebtel der globalen CO2-Emissionen verantwortlich (mehr als der Flugverkehr). Belange des Klimaschutzes (z.B. C02-Einsparung durch Umnutzung statt Abriss) werden aber vom Investor konsequent missachtet. Da heißt es: Abriss statt Umnutzung, Kahlschlag statt Kreativität und Tiefgarage statt autofreies Quartier. Soziale und ökologische Belange sind aber wichtiger als das reicher werden des bereits jetzt 250-500 Mio. Euro reichen Investors Theo Gerlach!

Es läuft etwas falsch in Hannover: Jugendliche, die sich im Klimacamp VOR dem Rathaus FÜR Klimaschutz einsetzen, werden von Polizist*innen mit Quarzsandhandschuhen1 drangsaliert, weil sie durch Transparente angeblich irgendeine Feiertagsruhe gestört hätten. Demgegenüber werden Investor*innen, die rücksichtslos GEGEN den Klimaschutz ihre Profite machen, IM Rathaus mit Samthandschuhen angefasst. Wieso wurde dem über 90jährigen Investor Theo Gerlach keine Klimabilanzierung (Abriss vs. Neubau) auferlegt, wie dies von unserer Initiative bereits 2019 eingefordert wurde? Wieso mussten keinerlei Zahlen zu Umbaukosten des Bumke-Hauses vorgelegt werden? Die Politik redet sich immer wieder mit „Sachzwängen“ heraus. Wir sagen aber: Klimaschutz ist ein Sachzwang, die Profite von Gerlach nicht!

Die Ignoranz gegenüber dem Klimaschutz & die Arroganz gegenüber den Bewohner*innen im Stadtteil darf nicht stillschweigend hingenommen werden! Unsere Nordstadt ist KEINE geduldige Vermarktungskulisse für die Profite der Immobilienbranche!

Deshalb lädt die Initiative „Bumke selber machen“ am Samstag 9.10 um 11:00 (Christuskirche):zur Kundgebung mit Spaziergang ums Gelände, Quiz und Ausstellung.

Homepage: https://bumkeselbermachen.noblogs.org
Facebook: https://www.facebook.com/bumkeselbermachen/

1Diese Handschuhe dienen u,a, der Schlagkraftverstärkung und können besonders große Verletzungen verursachen, daher waren diese rechtlich nicht zulässig, Die Polizei Hannover bestätigte jedoch, dass ein Beamter beim Einsatz gegen das Camp Quarzsandhandschuhe getragen hat (https://taz.de/Klimacamp-voruebergehend-abgehaengt/!5795586/).