„Hier wird nichts entschieden“ Das Beteiligungsverfahren des Investors erklären wir für gescheitert

„Hier wird nichts entschieden“, nachdem weder unsere inhaltlichen Forderungen zum Gelände (gemeinnütziger Wohnraum) noch unsere Kritik am „Beteiligungsprozess“ aufgegriffen wurde, haben wir das Zukunftsforum des Investors für gescheitert erklärt! Ohne Transparenz und Verbindlichkeit durch den Investor (wieviel hat das Gelände gekostet?) macht das keinen Sinn. Deshalb ist jetzt die Stadt in der Pflicht. Wir fordern eine Anwaltsplanung, umfassende demokratische Mitentscheidung und wir fordern dauerhafte, günstige Mieten! Jetzt unsere Petition unterschreiben und mit uns gemeinsam Druck aufbauen: http://chng.it/SBNXF9RPfx

Das nächste offene Treffen zur Nachbereitung findet schon am Donnerstag den 27.6 statt. Wir treffen uns um 19 Uhr vor der Uni Hauptmensa in der Nordstadt.

Nächstes Zukunftsforum des Investors steht an – 24.06, 17.30 Uhr

Liebe Nordstäder_innen, liebe Mitstreitende,
am Montag, den 24. lädt der Investor zum
2. Zukunftsforum in der Christuskirche ein.
Um 17.30 soll Einlass sein. Schon eine halbe Stunde vorher wollen wir mit einem Stand vor der Christuskirche vertreten sein, um unsere Petition weiter bekannt und unsere Forderungen unnachgiebig deutlich zu machen.

Gerlach Wohnungsbau hat deutlich gemacht: „Am Ende entscheidet der Investor“. Damit lassen wir uns nicht abspeisen.
Lasst uns gemeinsam den Druck auf die Stadtpolitik und den Investor erhöhen, denn was in der Nordstadt passiert entscheiden immer noch wir.

Kommt zahlreich und bringt eure Nachbar_innen und Freund_innen mit!

Schon am kommenden Donnerstag den 27.06. findet das nächste Offenen Treffen statt. Dort werden wir das Geschehene nachbereiten. Ort wird noch bekannt gegeben.

Petition gestartet – Ziel: Stadtrat Hannover

Unsere Petitionskampagne ist an den Start gegangen. Wir wollen den rat der Stadt Hannover an seine Möglichkeiten in Sachen sozialer Wohnraumpolitik erinnern und Druck aufbauen. http://chng.it/SBNXF9RPfx

Hier die Pressemitteilung (21.06.2019) zum Start unserer Petitionskampagne:

Das Wohnungsbauunternehmen Theo Gerlach, das das Bumke-Gelände in der Nordstadt Hannovers 2017 gekauft hat, veranstaltet mit mehreren Zukunftsforen derzeit ein öffentliches Beteiligungsver- fahren, um Bürgerinnen und Bürger in den Prozess der Bebauung einzubinden. Am Montag, den 24. Juni, wird es ein Zukunftsforum in der Christuskirche geben. Im Vorfeld dazu hat die Initiative „Bumke selber machen!“ eine Petition gestartet, die sich an den Rat der Stadt Hannover wendet.

„Wir haben aber ganz andere Vorstellungen als der Investor – das betrifft sowohl das Beteiligungs- verfahren als auch die bisherigen Ideen für die Bebauung“ erklärt Birgit Ohlendorf von Bumke selber machen. Die Initiative kritisiert, dass die Bürgerinnen und Bürger an einem Beteiligungsverfah- ren teilnehmen sollen, bei dem ihre Meinung zwar angehört wird, bei dem es aber keine Zusagen darüber gibt, dass diese Meinungen tatsächlich Beachtung finden werden. „Der Investor sagt ganz unverhohlen, dass er am Ende das letzte Wort haben wird – das ist doch eine Farce. Wir wollen, dass alle Interessierten tatsächlich Mitentscheiden können.“, sagt Ohlendorf.

Petra Geisler, ebenfalls von der Initiative Bumke selber machen, ergänzt: „Der Investor macht kei- nen Hehl daraus, dass er mit der Bebauung Geld verdienen will. Aber der hat viel Geld für das Ge- lände bezahlt. Wenn er Sozialwohnungen bauen will und weitere Wohnungen, die die Sozialwoh- nungen quer finanzieren, dann wird es bald sehr viele nahezu unbezahlbare Wohnungen auf dem Bumke-Gelände geben!“ gibt Geisler zu bedenken. Dass die Immobilienpreise in Hannover bis 2030 um 62 Prozent steigen sollen, hält Bumke selber machen für einen Skandal. „Eigentlich sollte niemand mit der Miete von anderen Menschen Geld verdienen. Wohnraum sollte Bestandteil der öf- fentlichen Daseinsfürsorge, also gemeinnützig, und keine Ware sein.“, so Birgit Ohlendorf. Daher sagt die Initiative, dass private Investorinnen und Investoren keine Lösung für eine soziale Wohn- raumpolitik sein können.

Mit der Petition will Bumke selber machen nun deutlich machen, wie der Prozess zur Bebauung und das Ergebnis davon auch aussehen könnte. Dazu haben sie fünf Forderungen aufgestellt:

  1. Die Aufnahme der Gemeinnützigkeit des gesamten entstehenden Wohnraums in den städte- baulichen Vertrag. Die Mieten müssen dauerhaft günstig sein.
  2. Offene Prüfung möglicher Umnutzung bereits bestehender Gebäude mit dem Ziel der Kos- tenreduzierung.
  3. Eine soziale und nachhaltige Architektur (z.B. kollektive Nutzungsmöglichkeiten, Freiflä- chen, Orte für Begegnung/Gemeinschaftsräume, Kita, kostenreduzierende selbstverwaltete Wohnformen, etc.).
  4. Umfassende demokratische Mitentscheidung bei der Umnutzung des Geländes und der Ent- wicklung des städtebaulichen Vertrags.
  5. Einrichtung einer Anwaltsplanung zur Begleitung des Planungs- und Umsetzungsprozesses. Bei der Auswahl des*der Anwaltsplaner*in müssen vor Ort bestehende Initiativen berück- sichtigt werden.

Die Initiative will den Menschen aus Hannover die Möglichkeit geben, ihre Positionen zum Bumke- Gelände öffentlich zu unterstützen. Der Rat der Stadt Hannover soll auf diese Weise erkennen, dass viele Menschen die gleichen Sorgen verbinden und in den Prozess beispielsweise über Vorgaben für den städtebaulichen Vertrag eingreifen. „Die ersten 500 Unterschriften haben wir an einem einzigen Nachmittag gesammelt – der Zuspruch, den wir bekommen, ist enorm.“, sagt Petra Geisler strah- lend. Sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen weiter Unterschriften sammeln: So zum Beispiel beim 2. Zukunftsforum am 24. Juni ab 17.30 Uhr vor der Christuskirche oder am 6. Juli ab 11 Uhr vor dem Netto auf dem Engelbosteler Damm. Die Petition kann aber auch online auf der Pe- titionsplattform change.org unterstützt werden: http://chng.it/SBNXF9RPfx

Einladung zum nächsten offenen Treffen!

Wir treffen uns das nächste Mal am Donnerstag, 6. Juni 2019 um 19 Uhr im Elchkeller, Schneiderberg 50.

Beim nächsten offenen Treffen vom Bumke selber machen gibt‘s einiges zu tun: Wir wollen darüber sprechen, was unserer Meinung nach Bestandteil des städtebaulichen Vertrags zwischen der Verwaltung und Gerlach werden soll. Also: Welche Wohnformen und welche öffentlichen Flächen finden wir richtig? Wie kann Wohnen aussehen, das gemeinschaftlicher funktioniert als es bislang in den meisten Häusern der Fall ist? Welche Forderungen machen Sinn, damit mit den neu entstehenden Wohnungen kein Profit gemacht werden kann?

Wir werden auch klären, wie wir unsere Forderungen publik machen und wie wir dafür um Unterstützung werben. Machen wir eine Petition oder doch gleich ein Bürgerbegehren?

Viele spannende Fragen, die beantwortet werden müssen. Lasst es uns gemeinsam angehen.